Unsere Weihnachtsreise 2015 beginnt in Russland. Da es in Russland die Russisch-orthodoxe Kirche gibt findet vor dem Weihnachtsfest ein 40-tägiges Fasten ähnlich wie bei uns an Ostern statt. Heiligabend in Russland ist am 6. Januar, auf Russisch heißt er „Sochelnik“. Das Wort kommt von altrussischen „Sochivo“ – ein rituelles altrussisches Gericht aus Weizen oder anderem Getreide), das in Alt-Russland zu wichtigen Ereignissen zubereitet wurde. Sochivo wurde traditionell aus Weizen zubereitet, aber auch aus allen anderen Getreidesorten, je nach dem Wohlstand der Familie, ab dem 20. Jahrhundert sogar mit Reis. Rezepte ab dem 19. Jahrhundert beinhalten manchmal auch Rosinen, wir haben diese jedoch weggelassen. Noch eine alte Tradition ist bekannt: in den Topf mit Sochivo eine Bohne geben. Wer die Bohne in seiner Portion Sochivo bekommt, der wird Glück im neuen Jahr haben. Dann schaut mal wer sie findet. Das wichtigste Ereignis des Heiligabends in Russland ist ein stundenlanger Gottesdienst, erst danach darf man zu Tisch. Sochelnik / Weihnachten ist ein Familienfest, man feierte es im Familienkreis.
Unter den Tisch legten die Altrussen am Heiligabend etwas Heu (manchmal sogar auf den Tisch unter das Tischtuch), das sollte eine Krippe symbolisieren. Auf den Tisch stellte man Kerzen und Weihnachtsgerichte – es sollten insgesamt 12 Gerichte auf dem Tisch stehen – die Zahl der Apostel Jesu.
Richtig reich wird der Tisch am nächsten Tag, dem 7. Januar gedeckt. Die besten der auf Vorrat anschafften Lebensmittel wurden auf den Tisch gestellt: ureigene russische Vorspeisen: Fisch in Aspik und Sülze, außerdem Blini und Pirogi; mit Buchweizenbrei gefüllte Ferkel, Gans oder Ente mit Äpfeln oder Kohl, Hase im Schmand, Lammkeulen; aus dem Schwein: Kochschinken, Würste und Pasteten; Eingelegtes, Gebäck und Süßigkeiten.
Nach dem festlichen Gottesdienst in der Dämmerung, „als der erste Stern am Himmel erschien“ Christi wird kräftig gefeiert und gegessen. Der Brauch, zum Heiligabend den Tannenbaum zu schmücken, kam aus Deutschland nach Russland. Traditionell gab es bei Bauern in Russland Geschenke nur für Kinder zum Weihnachten: Süßigkeiten und selbst gemachtes Spielzeug. Sie wurden unter das Kopfkissen des Kindes in der Nacht zum 7. Januar gelegt. Später, seit der Christbaum zu Brauch wurde, werden die Geschenke unter den Baum gelegt.
Das Rezept aus Russland Sochivo für 6 Personen
Zutaten
- 200 g Weizen
- 200 ml Wasser
- 200ml Milch
- 100 g Äpfel
- 3 EL Zucker
Wasser und Milch mischen. Den Zucker in einen Topf geben und mit dem Milch und Wassergemisch auffüllen. Das Ganze zum kochen bringen,. Die Äpfel schälen und in kleine Stücke schneiden. Den Weizen in die kochende Flüssigkeit geben und weich kochen. Wenn ein Brei eintstanden ist die Äpfel untermengen. Im Originalrezept stehen auch noch Rosinen und Mandeln, da wir in unseren Küchen jedoch die Erfahrung gemacht haben, dass Kinder nicht so gerne Rosinen im Brei essen und unsere Küchen nussfrei arbeiten, haben wir das weggelassen.
Viel Spaß in Russland, morgen geht es weiter nach Mexico.
Eure Bio Mama
Quelle: Christmas cooking Hanne Kruse Fonaverlag